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Oestridae - Dassel-, Biesfliegen
Weltweit sind ca. 180 Arten dieser Familie bekannt, 15 Arten sind in Deutschland nachgewiesen. Sie gehören zu 3 Unterfamilien, die früher als eigenständige Familien angesehen wurden.
Die Imagines sind bis zu 35 mm große, gedrungene Tiere, die meist dicht behaart, aber fast borstenfrei sind und durch braune oder gelbliche Färbung bienen- oder hummelartig wirken. Ihre Mundwerkzeuge sind reduziert, so dass sie in ihrer kurzen Lebensspanne kaum mehr Nahrung aufnehmen können. Viele Arten zeigen Balzflüge auf erhöhten Punkten wie Berggipfeln, Kirchtürmen u. a. (Gipfelbalz, „hilltopping“).
Die Larven der Oestridae sind Endoparasiten von Säugetieren, oft Huftieren. Je nach Lokalisation der Larven im Tierkörper gruppiert man die heimischen Vertreter in:
Nasen- und Rachendasseln (Unterfamilie Oestrinae). Die Wirte sind Schafe, Pferde, Esel und Hirsche. - Im Körper der lebendgebärenden Fliegenweibchen entwickeln sich die 500-800 Eier bereits zu Larven. Das Weibchen fliegt dann vor den Kopf eines Wirtstieres und schießt ihm die Larven portionsweise in die Nasenlöcher, auch in die Augen. Eile ist geboten, da die noch in der Mutter befindlichen Larven beginnen, diese zu fressen. Das getroffene Tier niest mehrmals, dennoch gelingt es einem großen Teil der Larven, sich in der Nasenschleimhaut festzusetzen. Im Nasen/Rachenbereich wachsen die Larven heran und fressen Gewebe und Flüssigkeit, was zu Juckreiz und schmerzhaften Entzündungen führt. Nach der Überwinterung lassen sich die verpuppungsbereiten Larven aus den Nasenlöchern, seltener aus dem After des Wirts zu Boden fallen.
Hautdasseln (Unterfamilie Hypodermatinae). Wirte sind Rinder, Hirsche, Rentiere, seltener Pferde, Schafe sowie andere Säuger. Die Fliegenweibchen heften die Eier mit den schlupfreifen Larven an das Fell der Beine und des Bauchs. Die Larven bohren sich ins Gewebe ein oder gelangen durch Ablecken in die Speiseröhre. Nach bis zu siebenmonatigem Aufenthalt in verschiedenen Organen des Tieres wandern sie in die Rückenhaut und rufen dort eine typische Schwellung („Dasselbeule“) mit einem zentralen Atemloch hervor. Im Frühjahr verlassen die Larven den Wirt und verpuppen sich am Erdboden.
Magendasseln (Unterfamilie Gasterophilinae). Wirte sind Pferde (in den Tropen Nashörner und Elefanten). In den Sommermonaten werden die Eier an die Pferdehaare geklebt, bevorzugt im Bein- und Bauchbereich. Die Larven gelangen durch Ablecken oder auf anderen Wegen in die Maulhöhle und entwickeln sich einige Wochen in der Schleimhaut, bevor sie sich im Magen, Dünndarm oder Rektum ansiedeln. Nach 8-10 Monaten werden sie mit dem Kot wieder ausgeschieden und verpuppen sich darin.
Die Wirtstiere reagieren panisch auf die anfliegenden Dasselfliegen, ihr Summton löst eine als „Biesen“ bezeichnete Fluchtreaktion mit hoher Verletzungsgefahr aus. Befallene Tiere können in Abhängigkeit von der Larvenmenge mehr oder weniger schwer erkranken oder sterben. Nutztiere werden daher medikamentös behandelt, meist mit makrozyklischen Lactonen (z. B. Ivermectin). Diese sicher wirkenden Präparate haben allerdings den großen Nachteil, dass sie in den Exkrementen der Tiere nur sehr langsam abgebaut werden und die dungverwertenden Nutzinsekten schädigen, was sich negativ auf die gesamte Nahrungskette auswirkt. Häufigkeit und Zeitpunkt der Anwendung sowie Dungmanagement sollten daher im Interesse der Artenvielfalt optimiert werden.
Dasselfliegen können, besonders in tropischen Regionen, gelegentlich auch den Menschen befallen, der allerdings ein Fehlwirt ist, so dass die Larven nicht zur abschließenden Entwicklung gelangen. Sie können jedoch Augen- und Hautentzündungen hervorrufen, die behandlungsbedürftig sind.
Die Imagines sind bis zu 35 mm große, gedrungene Tiere, die meist dicht behaart, aber fast borstenfrei sind und durch braune oder gelbliche Färbung bienen- oder hummelartig wirken. Ihre Mundwerkzeuge sind reduziert, so dass sie in ihrer kurzen Lebensspanne kaum mehr Nahrung aufnehmen können. Viele Arten zeigen Balzflüge auf erhöhten Punkten wie Berggipfeln, Kirchtürmen u. a. (Gipfelbalz, „hilltopping“).
Die Larven der Oestridae sind Endoparasiten von Säugetieren, oft Huftieren. Je nach Lokalisation der Larven im Tierkörper gruppiert man die heimischen Vertreter in:
Nasen- und Rachendasseln (Unterfamilie Oestrinae). Die Wirte sind Schafe, Pferde, Esel und Hirsche. - Im Körper der lebendgebärenden Fliegenweibchen entwickeln sich die 500-800 Eier bereits zu Larven. Das Weibchen fliegt dann vor den Kopf eines Wirtstieres und schießt ihm die Larven portionsweise in die Nasenlöcher, auch in die Augen. Eile ist geboten, da die noch in der Mutter befindlichen Larven beginnen, diese zu fressen. Das getroffene Tier niest mehrmals, dennoch gelingt es einem großen Teil der Larven, sich in der Nasenschleimhaut festzusetzen. Im Nasen/Rachenbereich wachsen die Larven heran und fressen Gewebe und Flüssigkeit, was zu Juckreiz und schmerzhaften Entzündungen führt. Nach der Überwinterung lassen sich die verpuppungsbereiten Larven aus den Nasenlöchern, seltener aus dem After des Wirts zu Boden fallen.
Hautdasseln (Unterfamilie Hypodermatinae). Wirte sind Rinder, Hirsche, Rentiere, seltener Pferde, Schafe sowie andere Säuger. Die Fliegenweibchen heften die Eier mit den schlupfreifen Larven an das Fell der Beine und des Bauchs. Die Larven bohren sich ins Gewebe ein oder gelangen durch Ablecken in die Speiseröhre. Nach bis zu siebenmonatigem Aufenthalt in verschiedenen Organen des Tieres wandern sie in die Rückenhaut und rufen dort eine typische Schwellung („Dasselbeule“) mit einem zentralen Atemloch hervor. Im Frühjahr verlassen die Larven den Wirt und verpuppen sich am Erdboden.
Magendasseln (Unterfamilie Gasterophilinae). Wirte sind Pferde (in den Tropen Nashörner und Elefanten). In den Sommermonaten werden die Eier an die Pferdehaare geklebt, bevorzugt im Bein- und Bauchbereich. Die Larven gelangen durch Ablecken oder auf anderen Wegen in die Maulhöhle und entwickeln sich einige Wochen in der Schleimhaut, bevor sie sich im Magen, Dünndarm oder Rektum ansiedeln. Nach 8-10 Monaten werden sie mit dem Kot wieder ausgeschieden und verpuppen sich darin.
Die Wirtstiere reagieren panisch auf die anfliegenden Dasselfliegen, ihr Summton löst eine als „Biesen“ bezeichnete Fluchtreaktion mit hoher Verletzungsgefahr aus. Befallene Tiere können in Abhängigkeit von der Larvenmenge mehr oder weniger schwer erkranken oder sterben. Nutztiere werden daher medikamentös behandelt, meist mit makrozyklischen Lactonen (z. B. Ivermectin). Diese sicher wirkenden Präparate haben allerdings den großen Nachteil, dass sie in den Exkrementen der Tiere nur sehr langsam abgebaut werden und die dungverwertenden Nutzinsekten schädigen, was sich negativ auf die gesamte Nahrungskette auswirkt. Häufigkeit und Zeitpunkt der Anwendung sowie Dungmanagement sollten daher im Interesse der Artenvielfalt optimiert werden.
Dasselfliegen können, besonders in tropischen Regionen, gelegentlich auch den Menschen befallen, der allerdings ein Fehlwirt ist, so dass die Larven nicht zur abschließenden Entwicklung gelangen. Sie können jedoch Augen- und Hautentzündungen hervorrufen, die behandlungsbedürftig sind.
illustrierte Arten